Wenn BTC zum Rettungsanker wird
Geschichten aus Venezuela
In dieser Verzweiflung wurde Bitcoin für viele Venezolaner zur Lebensader. Eduardo Gomez, ein junger IT-Student, erkannte 2016, dass seine Zukunftsaussichten nach dem Studium katastrophal waren. Ingenieure verdienten kaum mehr als den Mindestlohn von unter 50 Dollar pro Monat. Also begann er, Bitcoin zu minen und Online-Jobs anzunehmen. Das Problem war: Bei der Umwandlung seiner Einnahmen in Bolivar verlor er bis zu 30 Prozent an Gebühren, und er musste Zwischenhändlern vertrauen, die ihn jederzeit betrügen konnten. Bitcoin löste all diese Probleme auf einen Schlag. Er konnte direkt bezahlt werden, ohne Zwischenhändler, ohne Banken, ohne dass die Regierung sein Geld beschlagnahmen oder durch Inflation entwerten konnte. „Das war der Beginn von 2016“, sagt Eduardo. „Es war sehr klar, dass ich die Antwort auf meine Probleme gefunden hatte.“
Für Eduardo und Millionen wie ihn ist Bitcoin kein spekulatives Investment, sondern ein Werkzeug des Überlebens. Es ist die Möglichkeit, am globalen Finanzsystem teilzunehmen, wenn das eigene Land im Chaos versinkt. Es ist Schutz vor einer Regierung, die das Vertrauen ihrer Bürger verraten hat. Die Hoffnung, dass das Geld, das man heute verdient, morgen noch etwas wert ist.


